
Gudula Walterskirchen neue NÖN- und BVZ-Herausgeberin. Erstmals in der 143-jährigen Geschichte des Pressvereins wurde am Freitag mit der Publizistin Gudula Walterskirchen eine Frau an die Spitze gewählt.
Sie ist damit auch Herausgeberin der NÖN (Niederösterreichische Nachrichten) und der BVZ (Burgenländische Volkszeitung). In den letzten Jahrzehnten hatten dieses Amt ausschließlich Geistliche inne. Die Position war vakant, da im Jänner Bischofsvikar Prälat Franz Schrittwieser verstorben war. Auf einstimmigen Vorschlag des Vorstandes wurde Walterskirchen von der Generalversammlung des Pressvereins am 26. Mai zur Nachfolgerin bestimmt.
Geboren und aufgewachsen ist Walterskirchen (49) in St. Pölten. Nach der Matura übersiedelte sie zum Studium der Geschichte und Kunstgeschichte nach Graz. Nach dem Abschluss war sie in der Katholischen Aktion der Diözese Graz-Seckau und in der Folge beim NÖ Hilfswerk tätig. In dieser Zeit veröffentlichte die promovierte Historikerin ihr erstes Sachbuch. Im Jahr 2000 wechselte Walterskirchen zur Tageszeitung „Die Presse“, Schwerpunkt Innenpolitik. Unter anderem war sie leitende Redakteurin für Niederösterreich und baute in
St. Pölten ein Korrespondentenbüro auf. In dieser Zeit lernte sie als kritische Journalistin Landespolitik und Medienlandschaft gut kennen. 2005 entschloss sie sich zur freiberuflichen Tätigkeit als Publizistin und Autorin zeitgeschichtlicher Bücher. Seit 2014 schreibt sie eine wöchentliche Kolumne in der „Presse“.
„Wir erleben Zeiten, in denen Medien eine besondere Verantwortung für Qualität, Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit tragen, auch in demokratiepolitischer Hinsicht“Walterskirchen.
Ihre Tätigkeit als Herausgeberin in den kommenden vier Jahren will sie „aktiv anlegen“ und ihre publizistische Erfahrung und Expertise einbringen. Unter anderem gelte es, Inhalt und Potentiale der NÖN/BVZ weiter zu entwickeln und neue Lesergruppen zu erschließen. „Ich freue mich auf diese spannende Aufgabe.“